Der erste richtige Tag war dann etwas kurz. Am Nachmittag nach 3 holte mich Z. ab und wir fuhren ein kurzes Stück mit dem Taxi auf einen kleinen Morgensnack zum nächsten Fastfoodlokal. Taxifahren ist auch ein wenig anders in Teheran. Zum einem ist es relativ günstig, wir zahlten nur einen Euro für die Distanz von einem Kilometer. Zum anderem ist es völlig normal, dass sich mehrere Personen das Taxi teilen. Auf einer längeren Fahrt kann es schon vorkommen, dass in der Zwischenzeit einige Passagiere ein- und aussteigen.
Nach der Stärkung marchierten wir entlang der Universität, in die ich nicht hinein durfte, da ausländische Studenten eine besondere Genehmigung dafür benötigen. Laut Z. ist es eine übertriebene Angst vor Spionage. Ich nahm es mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.
Einige Gebäude könnten durchaus eine Sanierung vertragen, aber das theokratische Regime wird wenig Interesse daran haben, mehr Geld den Bildungsbereich zu investieren:
Kaffeehaustour
Kurze Zeit später stieß dann eine Freundin von Z. dazu. Ja den restlichen Abend verbrachten wir nur mehr in verschiedenen Cafehäusern, Taxis und einem Kebap-Lokal. Der gelernte Österreicher braucht jetzt wahrscheinlich eine kleine Nachhilfestunde. Kebap (oder Kebab) bedeutet prinzipiell Fleisch und was wir als Kebap verstehen, ist eigentlich Döner Kebap. Ich muss Z. nochmal fragen, was genau ich bestellt habe (die Menükarte gab es nur in Farsi ;)), aber es war auf alle Fälle ein fettarmes Lammfleisch. Also Beilage gab's ein etwas härteres Fladenbrot, ähnlich jenes, dass man für ein Dürüm verwendet.
Auf dem Weg zum besagten Lokal gönnten wir uns als Wegzerrung noch eine gekochte Rübe. Das wär durchaus mal eine Alternative zu den Maronibratern.
Im Kaffeehaus zuvor bestellte ich ein traditionelles, iranisches Getränk; Dam Noosh Gol-Gav-Zaban. Soweit ich es richtig verstanden habe, heißt dam noosh gekochte Brühe/Tee und gol-gav-zaban ist die darin enthaltene Pflanze. wortwörlich übersetzt könnte man es wohl Kuhzungenpflanzetee nennen ;
