Es ist ganz nett im 14. Stock mit Blick über die Stadt aufzuwachen. Der morgendliche Kaffee in Siegis Wohnung wurde nur durch den Lärm des Feuermelders gestört, der sehr sensibel auf den verbrannten Bagel reagiert hat.
Zur Anreise gibt es nicht viel zu erzählen. Der kurze Schneesturm in Wien sorgte für eine 40-minütige Verspätung. Somit wurde es in D.C etwas stressig; Immigration, Gepäck abholen, Gepäck aufgeben und weiter durch die Security und dann war eigentlich schon Boarding Time beim Anschlussflug. Pro-Tip: Falls ESTA noch gültig ist, kann man sich bei der US Citizen, Canadian und returning ESTA-Schlange anstellen. Das hätte uns gut 20-30 Minuten an Wartezeit erspart und wir hätten noch was essen gehen können. Im Flieger gab es nur kostenpflichtige Verpflegung und bei einen 6h-Flug zückt man dann doch widerwillig die Kreditkarte.
Der Ausblick ist fantastisch, die Dachterrasse ist für alle Bewohner der Anlage frei zugänglich. So lässt es sich leben:
Das Programm für den heutige Tag lautet Akklimatisieren und Chillen - Starbucks, Fisherman's Wharf und Bummeln durch die Stadt.
Die Hügeln von San Francisco machen das Spazierengehen mehr zu einer Wanderung. Die seitlich eingeparkten Autos bei den 45 Grad Straßen sind eine Attraktion für sich selbst. Mit etwas Anheben von der Seite würden sie wahrscheinlichen über die ganze Straße kopfüber hinunterrollen ;)
Je weiter wir uns von Tenderloin weggebewegen, desto weniger Obdachlose und Freaks begegnen uns. Ach ja, hab ich schon den einen Typen erwähnt, der uns gestern Abend mit lauter Musik und Skelettmaske entgegen gekommen ist? Vielleicht war das nur ein Hipster Punk, aber diese Art von freakig meine ich. Die unglaubliche Anzahl an homeless people finde ich etwas verstörrend. Die liberale Politik der Stadt und die klimatisch günstigen Bedingungen sorgen dafür, dass San Francisco ein Sandler-Hotspot der USA ist. Tenderloin ist die billigere Gegend in der Stadt, aber sie liegt sehr zentral. Billig ist in einer der teuersten Städte der Welt relativ zu sehen. Die Miete für eine Wohnung an der Grenze zum Tenderloin beträgt ca das 8-fache für eine vergleichbare Wohnung in Wien.
Nach rund einer Stunde sind wir beim Maritime National Historic Park angekommen. Vom alten Pier hat man einen schönen Ausblick auf die Golden Gate Bridge. Die Faszination dieser imposanten Hängebrücke ist jedoch nicht mehr die gleiche wie bei unserem ersten Aufenthalt in der Stadt. Wie Sebi richtig bemerkte, kommen wir langsam in ein Alter, indem uns die ersten Male ausgehen. Der 5. bzw. 6. USA-Urlaub kann nicht mehr dieses "Wow leiwand"-Gefühl hervorrufen. Natürlich ist es immer noch schön, aber dieser monumentale Erlebnischarakter des gerade-hier-seins fehlt.