Iranreise Tag 7

Aus der Kategorie Travel - verfasst am 26. Dez. 2014

Donna war heute überpünktlich und wartet vor dem Hotel auf mich. Laut Z. ist es für Iraner sehr üblich, sich nicht genau an die Uhrzeit zu halten. Ungeduscht (jetzt werden wir sehen, ob das 48h Stunden Deo nur ein Marketinggag ist) mach ich mich auf den Weg zu ihr. Wir fahren die 400m zum Museum of Contemporary Art mit dem Taxi. Taxifahren ist sehr amüsant in Teheran. Jedes 2. Auto ist quasi ein Taxi, es gibt sehr wenig offizielle. Wenn jemand mit dem Auto unterwegs ist, nimmt er einfach die an der Straße wartenden Leute mit, falls sie den gleichen Weg haben. Dann wird kurz ein Preis ausgemacht und los geht es. Weiters ist so eine Taxifahrt nicht exklusiv, da werden schon mal 4 Leute in einen kleinen Lada hineingepresst ;) Dafür ist das Taxifahren relativ günstig, die 400m kosten uns weniger als 50c.

Heute ist Freitag (der islamische Sonntag) und somit öffnet das Museum erst um 3. Wir besuchen daher zuerst den Niavaran Palace und den Saad Adab Palace. Bei dem Namen musste ich natürlich sofort an Michael Niavarani denken, und laut Z. ist Niavaran ein Bezirk in Teheran und Niavarani bedeutet, dass man von dieser Gegend kommt. Man lernt nie aus.

Niavaran

Der Niavaran-Palast ist im Stil der 1960er erbaut, sehr funktional und außen hin minimalistisch, dafür innen umso prunkvoller:

Niavaranpalast - Außenansicht Niavaranpalast - Außenansicht

Niavaranpalast innen dafür umso prunkvoller
Niavaranpalast

Niavaranpalast

Niavaranpalast

Niavaranpalast

Im Cafe nebenbei trinke mit Donna um 4 Euro einen Latte Macchiato. Man merkt, dass man in der nobleren Gegend angelangt ist. Vielleicht hat der eine oder andere schon von therichkidsoftehran gehört, wenn ich mir deren Fotos so ansehe, sollte ich das nächste Mal ein Snowboard mitnehmen und in die nicht weit entfernten Skigebiete fahren. Teheran stößt nördlich wirklich an seine natürlichen Grenzen, wir sind hier schon fast auf dem Bergrücken.

Saad Abad Palast

Mit einer längeren Taxifahrt samt Umsteigen (siehe erster Absatz) gelangen wir zum Saad Abad Palace. Das ist mehr ein Palastkomplex. Wir kaufen uns Eintrittskarten für 3 Gebäude, 2 verwenden wir für den Hauptpalast (White Palace) und dem Green Palace. Dieser ein vom Interieur sehr faszinierend. Es funkelt und glitzert nur so von Edelsteinen, Glas und Spiegel. Die letzte Eintrittskarte verwenden wir für das Kriegsmuseum, ich glaube Donna wollte mir eine Freude bereiten. Männer lieben einfach Kriegsspielzeug ;)

White Palace

White Palace White Palace riesige Empfangssaal
White Palace

Green Palace

15 Minuten Fußmarsch oder eine kleine Taxifahrt entfernt befindet sich der grüne Palast. Leider darf man von drinnen keine Bilder machen. Es funkelt nur so von den Edelsteinen und Spiegeln
Green Palace Green Palace

Wir befinden uns nun so weit im Norden, die Berge liegen einen zu Füßen:
Berge

Museum für zeitgenössische Kunst

Vielleicht wiederhole ich mich, aber Teheran ist rießig. Wir benötigen circa eine Stunde um mit mehreren Taxi- und Busfahrten wieder in die Mitte der Stadt zu gelangen. Im Museum für zeitgenössische Kunst stößt eine Freundin von Donna dazu, die ebenfalls Deutsch studiert. Jetzt kann ich mir von zwei Frauen anhören lassen, was für einen Slang ich drauf hab ;)

Bei der Betrachtung der Bilder ist mir aufgefallen, dass die Künstler sehr oft keinen Titel für ihr Werk vergeben. Mir fällt es dann schwer das Motiv zu erraten. Für mich ist eine zufällige schöne Anordnung von Kaligraphien kein Kunstwerk, wenn sie nicht durch den Künstler bestimmt wird. Vielleicht ist der Kontext so offensichtlich und ich verstehe ihn als Ausländer nicht, aber wenn ich die Intention dahinter nicht kenne, fällt es mir als Betrachter schwer, auf das Bild einzugehen.

moderne Kunst moderne iranische Kunst
moderne Kunst moderne Kunst Jetzt ist es halb 5, Zeit für das Mittagessen. Wir fahren in ein hippes Cafe, dass auch Berger (sic!) und Pizzas serviert. Zum ersten Mal esse ich kein iranisches Gericht. Nach gut einer Stunde tratschen bringt mich Donnas Freundin wieder zurück ins Hotel und ich bereite mich auf meine Heimreise vor. Falls es der Pegasus, bzw. deren beschränkten Passagiere nicht wieder den Vogel raushaut, gibt es keinen neuen Blogeintrag mehr, ich werde aber die alten überarbeiten und die ganzen Bilder reinkopieren. Vielleicht gibts einen eigenen Eintrag für die Party vom 21.12., aber ich glaube manche Dinge gehören nicht gebloggt ;)